PT Journal AU Harastova, Z TI "Kladivo na carodejnice" von Vaclav Kaplicky als historiche Quelle? SO Historica Olomucensia PY 2012 BP 285 EP 299 VL 41 IS 1 AB Die Hexenprozesse in der zweiten Halfte des 17. Jahrhunderts stellen ein sehr populares Thema dar. Obwohl sie schon seit dem 19. Jahrhundert behandelt wurden, steht bisher keine Fachpublikation zur Verfugung, die auf einer grundlichen Erforschung uberlieferter Archivquellen basieren wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg intensivierte sich zwar das Interesse fur diese Thematik, einen wichtigen Wendepunkt brachte jedoch erst Roman Kladivo na carodejnice (Der Hexenhammer) des tschechischen Schriftstellers Vaclav Kaplicky. Durch seine enge Zusammenarbeit mit dem Archivar Frantisek Spurny wurde eine teilweise vergessene Geschichte uber den gebildeten Priester Christoph Alois Lautner und den habgierigen Inquisitor Heinrich Franz Boblig von Edelstadt wieder belebt; sie wurde zur Inspiration fur diejenigen, die sich fortan fur die nordmahrischen Hexenprozesse interessierten. Dank grosser Beteiligung von F. Spurny entstand im Laufe der Zeit das Phanomen "Hexenprozesse", in dem sich die historischen Ereignisse mit den fiktiven verbinden. Der vorliegende Beitrag erlautert die Arbeit des Schriftstellers Kaplicky am Thema der nordmahrischen Hexenprozesse und mochte belegen, dass Roman Der Hexenhammer als historische und historiographische Quelle angesehen werden kann. Eine grundliche Analyse der Genese dieses Romans sollte zeigen, in welchem Stand sich die Erforschung der historischen Ereignisse am Ende des 17. Jahrhunderts im literarischen Schaffen Kaplickys befindet und wie gross der Umfang der historisch belegbaren Informationen ist. Im Endeffekt die Analyse sollte zeigen, ob und in welchem Mass eine grundliche Revision der bisher entstandenen Literatur uber die nordmahrischen Hexenprozesse notig ist und ob ein komplexes Werk geschaffen werden sollte, das die Fiktion richtig stellen wurde. ER